Appreciative Inquiry (Deutsch: wertschätzende Befragung) ist eine flexibles Format, bei dem Gruppen dazu angeleitet werden, Veränderungen zu planen und gemeinsam zu verwirklichen. Zweck dieser - ursprünglich aus der Organisationsentwicklung stammenden - Methode ist es, auf die zentralen Stärken eines Projekts, einer Gruppe oder Organisation zu fokussieren und (evtl. vergangene) Muster des Gelingens weiter zu entwickeln.
Appreciative Inquiry führt in vier Schritten vom Entdecken (Discovery) und Träumen (Dream), zur Planung (Design) und zur letzten Phase des Dialogs über die gemeinsame Bestimmung (Destiny) im Projekt, der Gruppe oder der Organisation.
Discovery: In der ersten Phase geht es darum, die einzelnen TeilnehmerInnen in einer wertschätzenden Art und Weise nach ihren Erfahrungen mit dem Projekt, der Gruppe oder der Organisation zu befragen. Fragen könnten beispielsweise lauten: „Was schätzen oder schätzen Sie besonders an ….?“ „Welche Erfolge/ beispielhaften Verfahren und Abläufe/ nachahmenswerten Verhaltensweisen haben die Vergangenheit von …. geprägt?“
Dream: Nachdem so der positive Kern („positive core“) des Unterfangens vergegenwärtigt wurde, geht es im zweiten Schritt um die Imagination der Zukunft. Dies gelingt durch die Exploration von besten Beispielen und gelingenden Mustern der Vergangenheit. Die Leitfrage an diesem Punkt lautet: „Wie könnte unser Projekt/ unsere Gruppe/ unsere Organisation sein?“
Design: Die nächste Phase dreht sich um das Design des Ideals im Hier und Jetzt. Die Teilnehmenden entwickeln aus den positiven Erzählungen und Visionen einen Plan für die Umsetzung von Zielen.
Destiny: Dieser Schritt rundet die bisherigen Phasen ab und ergänzt den Plan durch konkrete Beiträge der Teilnehmenden. Das dient auch der Herstellung und Absicherung von persönlichem und kollektivem Commitment zu dem im Anschluss folgenden Umsetzungsprozess.
BürgerInnen, VertreterInnen von Interessengruppen, VertreterInnen aus Politik und Verwaltung, ExpertInnen
Stufe der Beteiligung:
Mitbestimmung
Dauer der Durchführung:
von einer einmaligen Tagesveranstaltung bis hin zu einer längerfristigen Maßnahme
Anzahl der Beteiligten:
für kleine bis große Gruppen geeignet
>> Website des Mitbegründers David Cooperrider
>> Internationale Plattform für Appreciative Inquiry
>> Matthias zu Bonsen und Carole Maleh (2012): Appreciative Inquiry: Der Weg zu Spitzenleistungen: Eine Einführung für Anwender, Entscheider und Berater, 2. Auflage. Basel: Beltz Verlag.