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Seit Mitte der 1980er Jahre ist Partizipation ein Schlüsselbegriff in der entwicklungspolitischen Debatte. Partizipative Entwicklung wird als ein Prozess definiert, der Menschen aktiv und maßgeblich an allen Entscheidungen beteiligt, die ihr Leben beeinflussen (BMZ, 1999). Das Einbeziehen der Betroffenen, der Armen und benachteiligten Gruppen – oft Frauen – in Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse wird heute als grundlegende Voraussetzung effektiver Entwicklungsarbeit gesehen. Aus diesem Grund wird kaum mehr von Entwicklungshilfe sondern vielmehr von Entwicklungszusammenarbeit (EZA) gesprochen.
Das Verständnis von Partizipation in der EZA hat sich im Laufe der Zeit verändert. Zu Beginn ging es vorwiegend um eine allgemeine Beteiligung benachteiligter Bevölkerungsgruppen in der Projektarbeit. Durch Beteiligungsprozesse sollten das Eigeninteresse und die Akzeptanz von Betroffenen an Entwicklungsprojekten gestärkt werden, um Projekte nachhaltig zu gestalten.
Im Laufe der Jahre ist Partizipation in der EZA „politischer“ geworden. So wird heute auf allen Ebenen der Politikgestaltung verstärkt auf Partizipation gesetzt. Durch die politikorientierte Teilhabe und „Empowerment“ der Bevölkerung wird versucht, bestehende Machtverhältnisse zugunsten der Zivilgesellschaft zu verändern. Im Kontext einer verstärkten politischen Teilhabe definiert die deutsche Gesellschaft für technische Zusammenarbeit Themen wie
nicht mehr nur als Rahmenbedingungen für EZA, sondern als eigene Handlungsfelder.
Paulo Freire, brasilianischer Pionier in der Entwicklungsforschung, sorgte schon in den 1960er und 70er Jahren mit seiner Befreiungsbewegung gegen Unterdrückung für Furore. Er unterscheidet zwischen aktiver und passiver Partizipation:
Partizipation ist nicht nur ein wichtiges Mittel für die Gestaltung von Projekten und Programmen sondern gilt als eigenständiges Ziel der modernen EZA. Auf den folgenden Seiten finden Sie Information zu
>> Warum Partizipation in der EZA?
>> Partizipative Prinzipien in der EZA
>> Austrian Development Agency ADA
>> Österreichische Entwicklungs- und Ostzusammenarbeit OEZA
>> Österreichische Forschungsstiftung für internationale Entwicklung
>> Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
>> ArbeitsGemeinschaft EntwicklungsZusammenarbeit
AGEZ
>> Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GTZ
>> Deutscher Entwicklungsdienst DED
Gudrun Lettmayer, Joanneum Research
Beteiligung ist Ermächtigung der Basis.